Jeder zweite deutsche Haushalt heizt mittlerweile mit Gas, in Zahlen sind das etwa 20 Millionen. Der Gaspreis ist damit für immer mehr Deutsche interessant. Es verwundert also wenig, dass sich die knapp 1000 Gasanbieter in der Bundesrepbulik verstärkt um jeden einzelen Kunden bemühen und mit Neukundenboni locken. Trotzdem haben gerade einmal zehn Prozent der deutschen Gas-Haushalte in den letzten Jahren ihren Gasanbieter gewechselt, obwohl sie häufig noch in der teuren Grundversorgung des lokalen Gasversorgers hängen. Gerade für Mieterinnen und Mieter ist dieses Modell ein großes Problem. Energieexperten wundern sich bereits seit Jahren, warum so wenige Deutsche Bereitschaft zeigen, mehrere Hundert Euro jährlich durch einen einfachen Gaspreisvergleich zu sparen. Denn die Gaspreise sind in den letzten Jahren vergleichsweise sogar ein wenig gefallen.
Doch so lassen die Deutschen es zu, dass die Gasanbieter in Deutschland die gefallen Gaspreise nicht an die Verbraucher weiter geben. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Deutsche ihren Gastarif checken und im Fall der Fälle den Gasanbieter wechseln. So üben Sie Druck auf den Versorger aus und bewirken indirekt, dass mehrere Anbieter ihre Gaspreise weiter senken.
Unser folgender Gaspreis-Ratgeber informiert Sie schnell und kompakt darüber, wie sich der Gaspreis in Deutschland zusammen setzt, welche Entwicklung er genommen hat und wie Sie Einfluss auf die Entwicklung des Gaspreises nehmen können.
Die Gasanbieter in Deutschland unterscheiden beim Gaspreis grundsätzlich zwei Rechenarten. Auf dem Gaszähler in Ihrer Wohnung steht die verbrauchte Gasmenge meist in der Einheit Kubikmeter (m³). Wenn Sie jedoch einen Blick auf Ihre jährliche Endabrechnung werfen oder unseren Gasrechner nutzen wollen, benötigen Sie eine Angabe in Kilowattstunden (kWh). Für die Umrechnung von m³ in kWh benötigen Sie den Brennwert Ihres verbrauchten Gases. Wie Sie diesen heraus finden und wie Sie auf Grundlage dessen den Gasverbrauch ganz einfach berechnen können, zeigt Ihnen unser Ratgeber.
Um anschließend die Entwicklung der Gaspreise in Deutschland bewerten zu können, müssen Sie zunächst wissen, wie sich der Gaspreis überhaupt zusammen setzt:
Folgende Graphik zeigt Ihnen nochmals visuell, wie sich der Gaspreis im Jahr 2015 zusammen gesetzt hat:
Quelle: Statista
Bereits im Jahr 1998 eingeleitet, wurde im Jahr 2005 bzw. 2006 endlich die Liberalisierung des Gasmarktes beschlossen. Die Bundesnetzagentur übernahm die Aufsicht über den Markt und brach so die Machtstellung der bis dato großen Gasunternehmen ein wenig auf. Es war nun auch kleineren Anbietern möglich, auf den Gasmarkt zu drängen. Der größte Vorteil entstand jedoch bei Ihnen, beim Verbraucher. Denn erst seit diesem Zeitpunkt gibt es einen Wettbewerb zwischen den einzelnen Anbietern, von welchem Sie proftitieren. Mit Hilfe unseres Gaspreisvergleichs können Sie seitdem Ihren Gastarif mit dem anderer Versorger vergleichen und ganz einfach den Gasanbieter wechseln, falls Sie denken, Sie bezahlen bei Ihrem aktuellen Anbieter zu viel. Obwohl sich mit dieser Methode oft mehrere hundert Euro sparen lassen, nutzt nur jeder Zehnte der deutschen Gashaushalte diese Option. Wir kommen später noch darauf zu sprechen, welche negativen Folgen dieser Umstand für Sie hat, mal ganz abgesehen davon, dass Sie in Ihrem teureren Tarif bleiben.
Im Jahr 2010 erfolgte ein weiterer wichtiger Einschnitt, welcher sich auch heute noch auf den Gasmarkt auswirkt: Die bis dahin normale Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis wurde aufgelockert. Ursprünglich war es so, dass mit jeder Erhöhung des Ölpreises auch automatisch der Gaspreis angehoben wurde. Ironischerweise wäre dies angesichts des rapide gesunkenen Ölpreises heutzutage für Sie eher ein Vorteil. Wegen der neuen Regelung bleibt der Gaspreis jedoch von dieser Entwicklung unberührt. Dennoch unterliegt auch das Gas starken Preisschwankungen, was gerade in den letzten Jahren zu einem großen Preisnachlass geführt hat.
Aufgrund obiger Entwicklung haben in den vergangenen Jahren immer mehr Versorger Gaspreissenkungen ausgerufen, meist zwischen drei und fünf Prozent. So entschlossen sich zu Beginn des ersten Quartals 2015 um die 60 deutsche Gasanbieter zu einer Preissenkung. Klingt ja erstmal gar nicht so schlecht, mögen Sie vielleicht gerade denken. Die Preise zu senken ist doch nie verkehrt? Grundsätzlich ist das richtig. Bedenkt man jedoch, dass das Erdgas gerade zum Ende des Jahres 2014 hin um fast zwei Drittel eingebrochen ist, erscheint einem eine Senkung des Gaspreises um mickrige drei Prozent nicht mehr so viel. Viele Experten zeigten sich verwundert darüber, dass es angesichts der drastischen Einbrüche beim Gas noch so hohe Gaspreise gibt. Als Vergleich dient hier immer sehr gut der Ölpreis, welcher bei einem ähnlich drastischen Einbruch allerdings auch drastisch gesunken ist. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Strompreis. Welche Gründe diese Entwicklung haben könnte, erfahren Sie noch an späterer Stelle in diesem Text.
So haben sich die Gaspreise in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt:
Quelle: Statista
Und so unterscheiden sich die Preise regional vom Wert her. Eine Statistik aus dem Jahr 2008 zeigt: Im Osten sind die Gaspreise durchschnittlich höher als im Westen:
Quelle: Brennstiffspiegel Januar 2008
Ein Grund, welcher zu einer, nennen wir es moderaten, Gaspreisentwicklung führt, ist der Fakt, dass Deutschland sein Gas importieren muss, also keine eigenen Gasförderanlagen besitzt. Deswegen schließen die deutschen Anbieter meist längerfristige Lieferverträge mit den Förderstaaten ab. Dadurch entsteht eine gewisse Abhängigkeit von diesen Staaten in Bezug auf die Gaspreisentwicklung, die nicht nur nationalen, sondern eher globalen Marktgesetzen unterworfen ist. Hinzu kommen ständige Keilereien und Dsikussionen zwischen Liefer- und Transitstaaten, welche in dieser Thematik voneinander abhängig sind- die Transitstaaten meist mehr als die Liefernationen. Schauen Sie nur zu einem der größten Gasproduzenten nach Russland : Die Lieferungen aus dieser Region werden angesichts des immer noch schwelenden Ukraine-Konfilkts immer häufiger zum Politikum. So stand etwa auch der deutsche Fußballclub Schalke 04 wegen seines Sponsors “Gazprom” heftig in der Kritik.
Dem entsprechend suchen die deutschen Gasversorger nach Alternativen, um dieser Abhängigkeit zu entfliehen. Eine davon haben Sie beispielsweise im sogenannten “Hydraulic Fracturing”, kurz auch Fracking genannt, gefunden. Mit Hilfe dieser Methode kann man Erdgasvorkommen im Boden dank tiefer Bohrungen ausnutzen. Dabei werden nach der Bohrung Chemikalien in die Löcher gepumpt, welche nach Angaben der Gasunternehmen harmlos sind. Erste Bohrungen in den USA stimmten anfangs positiv, allerdings sind die Folgen für die Umwelt bisher noch nicht absehbar. So kam es in den USA, aber auch schon in Deutschland, zu vielen Vorfällen, wo das Grundwasser durch die Chemikalien verseucht wurde. Zudem kommt der Fakt, dass Fracking auf Grundlage der heutigen Technik noch nicht ökonomisch sinnvoll ist. Vorerst müssen sich die Gasanbieter also weiter mit den Russen und anderen Nationen herum schlagen.
Weiter oben hatten wir bereits erwähnt, dass es einige Gründe dafür gibt, warum der Gaspreis trotz Einbruch des Erdgases relativ hoch bleibt, zumindest im Vergleich zum Strom- oder auch Ölpreis. Einen davon haben wir mit den langfristigen Lieferverträgen auch schon thematisiert. Ein weitere Grund sind jedoch die deutschen Verbraucher. Obwohl heutzutage jeder zweite deutsche Haushalt mit Gas heizt, hat nur jeder zehnte dieser Haushalte in den letzten Jahren den Gasanbieter gewechselt. Somit bleiben die meisten Verbraucher im Tarif des teureren Gasversorgers, der auf Grundlage dessen natürlich auch keinen Grund sieht, die Preise zu senken. “Selber Schuld”, denkt sich da das Unternehmen.
Dabei haben Sie den Gaspreis zu einem gewissen Grad auch selbst in der Hand. Einerseits können Sie natürlich mit effektiven Heizmethoden oder richtigem Lüften Ihren individuellen Gasverbrauch senken. Wie das funktioniert, erfahren Sie in unserem entsprechenden Ratgeber. Andererseits können Sie dank der Liberalisierung des Gasmarktes ganz einfach unseren Gaspreisvergleich nutzen und Ihren aktuellen Gastarif mit den besten Ergebnissen aus unserem Gasrechner vergleichen. Dadurch ergibt sich im Großteil der Fälle ein Preisvorteil für Sie. Darüber hinaus profitieren Sie von dem Fakt, dass so gut wie alle deutschen Gasanbieter darauf erpicht sind, Neukunden zu gewinnen. Sie locken mit Neukundenboni, Rabatten oder Sofort-Gutschriften.
Obendrein haben Sie die Möglichkeit, die Laufzeit Ihres Vetrags nach Ihren Vorstellungen zu bestimmen. So bieten einige Anbieter sogenannte Preisgarantien an, welche die Gaspreisentwicklung einfrieren. Dies kann, je nach Entwicklung des Marktes, zu einem Segen oder einem Fluch werden. Bedenken Sie zwar, dass Sie mittels einer Preisgarantie vom Gaspreis unabhängig sind, Ihren Tarif im Falle eines Einbruchs allerdings auch nicht wechseln können.
Auch zu Beginn des Jahres 2016 ist keine großartige Besserung in Sicht. Nur jeder Dritte Gasversorger in Deutschland hat zum Quartalsbeginn angekündigt, den Gaspreis senken zu wollen. Keiner dieser Anbieter senkt den Gaspreis dabei um mehr als 5 Prozent. Es liegt an Ihnen, Ihren Gastarif zu wechseln und so Druck auf Ihren Versorger auszuüben. Es ist gerade zu erschreckend, dass sich mehr als ein Viertel der deustchen Haushalte sogar noch in der Grundversorgung des lokalen Anbieters befinden, der eigentlich nur dazu da ist, im Falle eines Gasanbieterwechsels die Versorgung während der Zeit des Wechsels zu übernehmen, um eine Unterbrechung der Versorgung zu verhindern. Die Gasanbieter werden nur einlenken, wenn der Druck der Kunden da ist. Ein Anfang wäre getan, wenn Sie noch heute Ihren Tarif vergleichen, www.gaspreisCheck.de hilft Ihnen dabei. Also ran an die Maus und Geld sparen!